Schweden - Bohuslän

ein Reisebericht

Bohuslän

19. September 2017

Der schwedische Sommer weckt in mir immer Erinnerungen an die alten Verfilmungen von Astrid Lindgren Büchern, die ich als Kind immer gerne gesehen habe. Meine erste Reise nach Schweden unternahm ich 1998 und konnte damals auch fast so einen Astrid-Lindgren-Sommer erleben - nur die vielen Mücken gab es in den Filmen nicht.

2017 machte ich mich wieder auf den Weg nach Schweden. Ziel war diesmal die historische Provinz Bohuslän, die zur Provinz Västra Götalands län, nördlich von Göteborg, gehöhrt. Der eine oder andere Ausflug ging aber auch nach Dalsland, zum Beispiel an das Südwestufer des Vänern.

Ferienhaus in Gerlesborg mit Umgebung

Anreise (Freitag und Samstag)

Angereist sind wir mit dem Auto und weil die Strecke doch sehr lang war, hatten wir von vornherein einen Zwischenstopp im Malmö eingeplant. Dort wartete ein Zimmer im »Renaissance Hotel« auf uns. Doch erstmal mussten wir uns durch Dauerregen kämpfen. Doch auch wenn wir durch den Regen etwas langsamer fahren mussten, kamen wir doch zügig vorran und hatten noch das Glück in Puttgarden direkt auf die Fähre nach Rødbyhavn fahren zu können. Von da ging es dann weiter über die Öresundbrücke nach Malmö.

Malmö

Im Hotel angekommen, bekamen wir dann einen Platz in dem superengen Parkhaus zugewiesen und bezogen anschließend unser Zimmer. Obwohl es immernoch leicht regnete, machten wir uns auf den Weg in die Stadt - um zu fotografieren aber auch, um ein geeignetes Restaurant für den Abend zu finden. Das fanden wir dann auch im »Victors«. Nach einem leckeren Abendessen machten wir dann auch schon den ersten Kontakt mit dem modernen Schweden: Bezahlung in Bar war nicht möglich, nur mit Kreditkarte. Zum Glück benötigten wir keine PIN für die Kreditkarte, denn damit hätten wir nicht dienen können. Die fehlende PIN sollte uns auf dieser Reise noch öfter zu schaffen machen, aber dazu später mehr.

Essen wie bei Mutter'n - mitten in Malmö

Trüber Samstagmorgen

Norra Vallgatan 64

Am nächsten Morgen hatten wir noch etwas Zeit, uns die Stadt anzusehen. Das Wetter war trübe und regnerisch, aber etwas trockener als am Vortag. Dann ging es weiter Richtung Norden zu unserer Ferienwohnung in Gerlesborg. Am Nachmittag kamen wir dort bei strahlendem Sonnenschein an. Unsere Vermieterin war überrascht, dass es in Malmö geregnet hatte, in Gerlesborg hatte es wohl schon länger nicht mehr geregnet. Jetzt konnten wir unsere Wohnung beziehen, ein paar Einkäufe und einen Spaziergang durch das Dorf machen. Wir waren angekommen.

Unsere Wohnung für die nächsten 14 Tage (der Anbau, links)

Sonntag, 1. Tag

Der Morgen begann etwas bedeckt und windig, aber es wurde bald sonnig. Da der Fischladen in Bovallstrand erst um 10 Uhr öffnete, und wir noch Fisch für den Abend kaufen wollten, fuhren wir nach dem Frühstück erstmal nach Bovallstrand. Das liegt gerade um die Ecke und bietet neben dem Fischladen auch noch einen Supermarkt. Da es aber noch immer vor 10 Uhr war, blieb noch etwas Zeit für einen Spaziergang durch Bovallstrand.

Fischerboot

Fischernetz

Den ersten Tag wollten wir noch etwas ruhig angehen lassen und nur ein paar Seen in der Gegend fotografieren.
Der erste See (Tåsteröds Stora Vatten) lag ganz in der Nähe zu unserer Ferienwohnung. Wir hatten schon auf der Hinreise einen kurzen Blick im Vorbeifahren darauf werfen können. Leider kam man nur an wenigen Stellen an den See ran, und so wurde der Besuch recht kurz.

Tåsteröds Stora Vatten

Wir fuhren dann weiter an den langgestreckten Södra Bullaresjön. Aber der machte leider nicht viel her. Erst an der Brücke, die die schmale Stelle zwischen den Södra und dem Norra Bullaresjön überspannt, war die Landschaft etwas schöner. Aber Alles in Allem reichte es nur für einen kurzen Aufenthalt.

Blick auf den Norra Bullaresjön

Gegen Mittag entschlossen wir uns dann doch eine Wanderung zu machen und fuhren ins Kynnefjäll. Da ging es dann knapp 9 km auf einem Rundkurs durch Wälder und an traumhaft schönen Seen vorbei. Spontan kürte ich diese Tour zur schönsten auf der ganzen Reise. Im Nachhinein steht sie tatsächlich ziemlich weit oben auf der Liste.

Malevattnet

Malevattnet

Malevattnet

Sätersjön

Anschließend ging es dann zurück zu unserer Ferienwohnung und zu einem eiskalten Leichtbier.

Montag, 2. Tag

Die Sonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel, aber es blies ein kräftiger Wind. Da es am Vortag in Bovallstrand schon etwas kühl bei dem Wind am Meer war, wollten wir lieber etwas ins Land hinein zum Vänern, dem größten See Schwedens. Das Ziel war Vänersborg. Die Stadt selbst ist nichts Besonderes, aber man kann schön am See entlang gehen und findet immer wieder dekorative Granitfelsen. Da man den See aber natürlich nicht umrunden kann, mussten wir irgendwann den Rückweg durch die Stadt antreten. Bei einem Mittagsbier diskutierten wir dann, was wir mit dem zweiten Teil des Tages anfangen sollten.

Badeplatz am Vänern

Vänern

Die Kirche von Vänersborg

Von Vänersborg fuhren wir dann in die Wälder nördlich von Uddevalla und wanderten zum Stora Hällesvattnet. Es wurde aber nur eine kurze Tour, da wir eigentlich schon genug gelaufen sind.

Stora Hällesvattnet

Auf dem Rückweg zur Ferienwohnung machten wir dann noch einen kurzen Stopp am Tåsteröds Stora Vatten, in der Hoffnung, doch noch eine schöne Stelle zum Fotografieren zu finden.

Dienstag, 3. Tag

An diesem Morgen hatte der Wind etwas nachgelassen und die Sonne strahlte weiterhin von einem nahezu wolkenlosen Himmel. Es wurde Zeit, wieder ans Meer zu fahren. Unser erster Weg führte uns wieder nach Bovallstrand, Fisch kaufen und etwas fotografieren.

Die Badeanstalt von Bovallstrand

Sprungturm

Anschließend fuhren wir nach Lysekil. Vor 19 Jahren waren wir schon einmal in diesem Ort, allerdings kann ich mich kaum noch an etwas erinnern. Lediglich die vielen roten Quallen sind mir im Gedächtnis geblieben. Und die Quallen gab es auch bei diesem Besuch reichlich. Ansonsten hat Lysekyl nicht so viel zu bieten. Es ist allerdings einer der größeren Orte in der Region, touristisch gut erschlossen, mit allem, was man braucht.

Kallbadhus

Lysekill

So fuhren wir dann auch nicht all zu spät wieder nach Hause, zumal wir an diesem Abend von unseren Vermietern (bzw. der Tochter und dem Schwiegersohn unserer Vermieterin) zum Angeln eingeladen waren. Dieser Angelausflug entwickelte sich dann auch tatsächlich zu einem echten Erlebnis und ich konnte drei Makrelen aus dem Wasser holen.

Mittwoch, 4. Tag

Heute standen die Koster-Inseln auf dem Programm. Die kleine Inselgruppe, weiter hoch im Norden, nahe der norwegischen Grenze, liegt mitten im Kosterhavets Nationalpark. Bei schönem Wetter machten wir uns zunächst auf den Weg nach Strömstad, den Hafen für die Fähren nach Koster. Die erste böse Überraschung gab es schon am Parkplatz, der Parkautomat nahm zwar auch Münzen, was in Schweden nicht selbstverständlich ist, aber mit unserem ganzen Münzvorat, bekamen wir keine vier Stunden Parkzeit zusammen. Eigentlich ein bisschen wenig. Die zweite Überraschung war dann der Ticketautomat für die Fähre, der nahm dann kein Bargeld mehr, nur Kreditkarte mit PIN. Ziemlich frustriert überlegten wir schon, was wir sonst mit dem Tag anfangen sollten. In dem Augenblick wurden die Fahrgäste auf die Fähre gelassen und ich fragte einfach mal einen der Angestellten, ob man denn nicht bar bezahlen könne. »Klar« sagte er »kein Problem, kommt einfach an Bord und wir kassieren dann später«. So haben wir es dann auch gemacht und kamen gut auf Syd Koster an.
Ein bisschen überlaufen ist die Insel ja leider schon, aber wenn man sich etwas von den Anlegestellen der Fähren entfernt, wird es deutlich ruhiger. Wir liefen eine Weile auf der Insel herum und als es dann auf Mittag zuging bekamen wir natürlich Lust auf ein Bier. Nach meiner Karte sah die engste Stelle im Kostersund am vielversprechensten dafür aus - allerdings auf Nord Koster. Eine kleine Seilfähre sollte uns rüber bringen, doch unser Ticket der Kosterfähre wollten sie nicht akzeptieren. So mussten wir nochmal ganz tiel in unseren Taschen kramen um noch 20 Kronen für die Überfahrt zu finden. Aber wir kamen rüber und fanden auch sehr bald ein schönes Restaurant, wo wir ein paar Bier und leckere Köttbullar mit Stampfkartoffeln bekamen.

Syd Koster

Nord Koster

Nord Koster

Nord Koster

Anschließend liefen wir noch ein Stückchen bis nach Vättnet, von wo wir mit der nächsten Fähre zurück nach Strömstad fuhren. Unsere Parkzeit hatten wir um mehr als eine Stunde überschritten, was aber zum Glück nicht aufgefallen ist.
Von Strömstad ging es dann wieder zurück nach Gerlesborg in unsere Ferienwohnung. Am Abend machten wir noch einen Spaziergang auf die Halbinsel Råholmen und weil das Licht so schön war, gibt es auch noch ein paar Bilder.

Verfallene Scheune auf Råholmen

Verfallene Scheune auf Råholmen

Donnerstag, 5. Tag

Am Morgen war es zunächst noch sonnig, aber schon beim Frühstück zog etwas Bewölkung auf. Da der Wetterbericht aber einen schönen Tag voraus gesagt hatte, machten wir uns, wie geplant, noch einmal auf ins Kynnefjäll. Bei der Letzten Wanderung im Kynnefjäll am Sonntag hatten wir nur den ersten Teil der Wanderung geschafft. Heute sollte der zweite Teil nachfolgen. Startpunkt war ein Parkplatz in Kasebo, ein winziger Ort, den kein Navi kennt, der aber durch Eingabe der Koordinaten dann doch zu finden war. Als wir ankamen war das Wetter auch schon wieder sonnig und es konnte losgehen.

Kynnefjäll

Kynnefjäll

Fisklös

Fisklös

Gut vier Stunden später waren wir fast 12km gelaufen und kamen etwas erschöpft wieder am Auto an. Auf dem Rückweg wollten wir noch einen kurzen Abstecher nach Smögen machen. Wir fuhren auch dort hin, aber da wir nahezu keinen Münzen für einen Parkautomat hatten, überlegten wir es uns im letzten Moment dann doch anders und fuhren nach Hause.

Freitag, 6. Tag

Nach den Anstrengungen des Vortages wollten wir es an diesem Tag etwas ruhiger angehen lassen. Nicht so weit fahren und nicht so viel laufen. Das Wetter war bewölkt und es war auch nicht all zu viel Sonne angekündigt. Also sollte es zunächst mal auf die Insel Ramsvik in das Ramsvikslandet Naturreservat gehen. Eigentlich ist Ramsvik ja keine richtige Insel, da sie nur durch den künstlichen Sotekanal vom Festland getrennt ist.
Wir starteten in der Nähe des Ortes Fykan, wieder so ein Dorf, das kein Navi kennt, und wanderten von da über die Klippen an der Küste entlang. Selten habe ich so beeindruckende Granitfelsen gesehen - ich konnte gar nicht mehr aufhören zu fotografieren. Solche Felsen waren einer Gründe, nach Schweden zu fahren.

Ramsvikslandet Naturreservat

Ramsvikslandet Naturreservat

Ramsvikslandet Naturreservat

Nach dieser kleinen Runde fuhren wir in das nahegelegene Hunnebostrand. Hunnebostrand ist ein netter kleiner Touristenort, nicht zu überlaufen, aber trotzdem sehr schön. Dort liefen wir ein paar Schritte und gönnten uns ein Mittagsbier.

Die Kirche von Hunnebostrand

Thunderbird - so schöne alte Amischlitten fanden wir viele in Schweden

Von Hunnebostrand fuhren wir dann wieder zurück nach Ramsvik - die Klippen vom Morgen hatten mich doch zu sehr beeindruckt. Diesmal starteten wir in Tångevik und liefen wieder eine kleine Runde. Unser Weg führte uns diesmal allerdings eher durch Waldgebiet und war leider bei weitem nicht so eindrucksvoll wie die Klippen am Morgen. Als es dann am Nachmittag auch noch leicht zu regnen anfing, waren wir froh, wieder am Auto zu sein und nach Hause zu fahren.

Ramsvikslandet Naturreservat

Samstag, 7. Tag

Der Tag begann trübe und etwas regnerisch. Da der Wetterbericht aber Besserung in Aussicht stellte, fuhren wir wieder in die schwedische Wildnis zum Herrestadsfjäll, nordwestlich von Uddevalla. Im Wald war alles noch sehr nass, da es vermutlich auch in der Nacht geregnet hatte, aber zum Glück hatte es jetzt aufgehört. Trotzdem waren meine Schuhe und Socken innerhalb von wenigen Minuten völlig durchnässt. Aber da es nicht kalt war, ließ sich die Nässe ganz gut ertragen.
Nach 9,4 km auf einem Rundkurs, vorbei an schönen Seen und durch Wälder, kamen wir dann am späten Mittag wieder am Auto an.

Kärrevattnet

Vrångevattnet

Vrångevattnet

Da wir noch Bargeld brauchten, fuhren wir auf dem Rückweg noch in Udevalla vorbei. Viel zu berichten gibt es von diesem Abstecher allerdings nicht, da Udevalla außer Geldautomaten nicht wirklich viel zu bieten hat. Und so dauerte unser Aufenthalt auch nicht sehr lange und wir machten uns auf den Rückweg zur Ferienwohnung.

Unsere Vermieterin erzählte uns dann von dem Valön Naturreservat, ganz in der Nähe, und wie schön es da wäre. Da es noch recht früh war, beschlossen wir spontan dorthin zu fahren. Inzwischen waren auch wieder alle Wolken verschwunden und die Sonne strahlte wieder von einem tiefblauen Himmel.
Nach 20 Minuten Fahrt erreichten wir den Wanderparkplatz und marschierten von da einen gemütlichen Weg an Kühen vorbei zu einem Strand. Weiter ging es an einem Holzsteg entlang der Klippen bis wir dann endlich richtig in den Klippen waren. Wieder war ich begeistert von diesen gigantischen rundgeschliffenen Granitfelsen. Daher liefen wir auch etwas planlos durch die Klippen, bis es Zeit wurden, nach Hause zu fahren und etwas zu Essen zu machen.

Valön

Valön

Am Abend machten wir dann wieder einen Spaziergang nach Råholmen. Wenn die untergehende Sonne in den Fjord scheint, ist es einfach zu schön da.

Gerlesborg

Gerlesborg

Sonntag, 8. Tag

An diesem sonnigen Sonntag lag der Stora Skarsjön auf dem Programm. Der See liegt etwas östlich von Ljungskile und ist ein beliebtes Ausflusziel. Trotzdem war es nicht überfüllt und wir fanden an dem kleinen Parkplatz am Start unserer Wanderung noch problemlos einen Platz. Um den See herum führt ein Wanderweg, der auf dem größten Teil der Strecke recht nah am Wasser entlang läuft. Trotzdem schaffte es der Weg, einige ansehliche Steigungen zu bieten. Der See selbst bietet einige kleine Inseln und Halbinseln, so dass es eigentlich immer eine Menge zu sehen und zu fotografieren gibt.

Stora Skarsjön

Stora Skarsjön

Stora Skarsjön

Stora Skarsjön

Nach gut 9,6 km kamen wir dann am Nachmittag und inzwischen bewölktem Himmel wieder am Auto an. Da die Heimreise zu unserer Ferienwohnung auch noch etwas Zeit brauchen würde, machten wir uns dann auch direkt auf den Weg.

Montag, 9. Tag

Der Montag begann überwiegend bewölkt. Wir wollten mal wieder einen etwas ruhigen Tag machen und weder lange Strecken fahren noch laufen. Fjällbacka lag in der Nähe und war ohnehin noch auf meiner Wunschliste. Also packten wir all unser Kleingeld für den Parkautomaten ein und fuhren los. Zu unserer Überraschung fanden wir aber am Ortseingang einen Langzeitparkplatz, auf dem man kostenlos und zeitlich ungebrenzt parken konnte. Und es waren noch viele Plätze frei. Zwar mussten wir jetzt ein Stück laufen, um zum Zentrum zu kommen, aber letztendlich war es doch nur ein kurzer Spaziergang.
Wir waren so etwa gegen halb zehn im Zentrum und um diese Zeit war es sogar da noch recht ruhig. Gemütlich schlenderten wir durch den Ort und kamen zum Schluss doch noch auf 7,6 km. Da hatten wir uns ein Bier (oder auch zwei) und ein paar Fish & Chips verdient.

Fjällbacka

Fjällbacka

Fjällbacka

Fjällbacka

Das nächste Ziel war Hamburgsund, ein kleiner Ort auf halben Weg zwischen Fjällbacka und unserer Ferienwohnung. Im Vergleich zu Fjällbacka, war Hamburgsund aber ein verschlafenes Nest. Auch hier gab es wieder einen kostenlosen Langzeitparkplatz - da sollten wir in Zukunft öfter drauf achten.
Wir machten dann noch einen sehr kurzen Abstecher mit der kostenlosen Fähre nach Hamburgö um ein paar rote Häuser zu fotografieren, fuhren dann aber auch bald wieder zurück nach Hause.

Hamburgsund

Hamburgsund

Dienstag, 10. Tag

An diesem Tag sollte es nach Saltö gehen, eine kleine Insel, weiter im Norden, die den großen Vorteil hat, über mehrere Inseln und Brücken mit dem Festland verbunden zu sein. Der Tag begann allerdings sehr trübe und auf dem Weg nach Saltö gab es auch ordentlich Regen. Doch als wir den Parkplatz auf Saltö erreichten, war es mit dem Regen vorbei. Die Sonne ließ sich aber auch noch nicht blicken. Wir marschierten los in Richtung Klippen, und stellten da sehr bald fest, dass die Klippen bei diesem Wetter schon mal etwas rutschig sein können. Aber mit der nötigen Vorsicht konnte man dennoch ganz gut auf ihnen laufen.

Die Steine von Saltö

Das Wetter wurde zunehmend besser und auch die Landschaft wurde immer interessanter, trotzdem waren wir so gegen Mittag schon wieder am Parkplatz - die Insel ist halt sehr klein. Da es hier an der Küste noch sehr viele andere Inseln gab, wollten wir einfach auf einer der anderen noch etwas laufen, landeten aber nach einer längeren Sackgasse nur vor einem Privatgrundstück und mussten umkehren.

Die Küste von Saltö

Strukturen im Fels

Vom Wind geneigte Bäme

Danach hatten wir eigentlich keinen Lust, weiter nach einem geeigneten Startpunkt für eine kurze Wanderung zu suchen und fuhren stattdessen nach Strömstad. Da sorgten wir erstmal mit einem Mittagsbier für bessere Stimmung und machten dann einen längeren Bummel durch den Ort. Dabei viel uns auf, dass Strömstad mehr zu bieten hat, als wir bei unserem ersten Besuch am Mittwoch vermuten konnten.

Fischkutter in Strömstad

Fischereihafen von Strömstad

Am frühen Nachmittag machten wir uns dann aber wieder auf den Heimweg nach Gerlesborg.

Mittwoch, 11. Tag

Unsere Kleingeldkasse war inzwischen durch ausreichend Bierdosenpfand gestärkt, und so wollten wir an diesem Tag einen zweiten Versuch wagen, nach Smögen zu fahren und dort auch wirklich zu parken und etwas Zeit dort zu verbringen. Mit über 100 Kronen in Münzen fühlten wir uns dieser Herrausforderung durchaus gewachsen. Aber es kam natürlich wieder anders. Mit Hilfe der Open Street Map Karten und meiner Wander-App Locus Pro fanden wir recht schnell einen kostenlosen und zeitlich unbeschränkten Parkplatz knapp 15 Gehminuten vom Hafen entfernt. All die Horrormeldungen über teure oder gar nicht vorhandene Parkmöglichkeiten liegen vermutlich nur in der Bequemlichkeit der Besucher begründet.

Smögen

Smögen selbst ist ein wunderschöner kleiner Ort, der allerdings auch von vielen Touristen belagert wird. Morgens geht es noch, aber spätestens ab Mittag wird es dann richtig voll. Höchste Zeit sich einen der begehrten Plätze in einem der Cafés zu ergattern und mit einem kühlen Bier die vorbeiziehenden Menschen zu beobachten. Aber auch wenn Smögen sehr schön ist, hatten wir doch nach ein paar Stunden alles gesehen und machten uns auf den Heimweg.

Der Hafen von Smögen

Bootshäuser

Bootshaus

Fischernetze

Da es noch recht früh war, nutzten wir das schöne Wetter noch zu einem weiteren Ausflug nach Valön. Dort kletterten wir noch einmal eineinhalb Stunden durch die Klippen, bevor wir uns endgültig für diesen Tag in unsere Ferienwohnung zurückzogen.

Bäume im Wind

Eine Narbe im Granit

Donnerstag, 12. Tag

Eigentlich wollte ich nach Tjörn, oder wenigstens Orust, zwei große Ferieninseln an der schwedischen Westküste. Aber Tjörn war etwas zu weit weg und für Orust hatte ich mich nicht wirklich vorbereitet. Dennoch entschieden wir uns, an diesem sonnigen Tag nach Orust zu fahren. Ein kurzer Blick ins Internet ließ Hälleviksstrand eines Besuchs würdig zu sein. Da wir einen Weg etwas abseits der Autobahn wählten, machte schon die Hinfahrt durch herrliche Landschaft viel Spaß. Leider hatten wir damit auch schon das Beste hinter uns, Hälleviksstrand ist ein eher unscheinbares und langweiliges kleines Nest. In der Hoffnung, noch etwas Interessantes zu finden, spazierten wir trotzdem noch eine Weile durch die Gegend, gaben dann aber so gegen Mittag auf und fuhren Richtung Heimat. Ganz aufgeben wollten wir aber dennoch nicht, und so machten wir noch einen Stopp in Henån. Viel zu bieten hatte auch dieser Ort nicht, aber immerhin fanden wir hier einen Geldautomat und ein Café mit einem kühlen Bier und einem halbwegs attraktiven Blick auf den Hafen. Aber so richtig zum Verweilen konnte auch Henån nicht animieren.

Die Kirche von Hälleviksstrand

Nach dem Bier ging es weiter Richtung Heimat. Ein Highlight konnte Orust dann aber doch noch bieten: vom Auto aus sahen wir einen jungen Elch - leider zu weit weg für ein Foto.
Da noch immer genug Zeit vom Nachmittag übrig war, machte wir noch einen weiteren Zwischenstopp. Diesmal allerdings an einem bekannten Ort, noch ein langweiliges Nest wollten wir uns nicht antun. Wir fuhren nach Hunnebostrand. Bei diesem Besuch gefiel mir Hunnebostrand sogar noch besser als beim ersten mal und so konnten wir den Tag dann doch noch zu einem schönen Abschluss bringen.

Kunst in Hunnebostrand

Freitag, 13. Tag

Unser letzter Tag begrüßte uns noch einmal mit herrlichem Wetter. Trotzdem wollten wir mit diesem Tag den Urlaub eher ruhig und entspannt ausklingen lassen. Nach dem Frühstück fuhren wir zunächst noch einmal nach Hunnebostrand, da ich am Vortag ein tolles Motiv fand, an dem aber leider zu viele Leute im Bild saßen. Jetzt am Morgen war aber alles ruhig und ohne Menschen, und ich konnte meine Fotos machen. Anschließend fuhren wir schon wieder zurück zur Ferienwohnung.

Hunnebostrand

Hunnebostrand

Hunnebostrand

Hunnebostrand

Dann wollten wir nur noch einen kleinen Spaziergang an der Straße bei unserem Haus entlang machen, da wir in die eine Richtung eigentlich nie weit gegangen sind. Aus diesem Spaziergang wurde dann leider doch wieder ein über 9 km langer Marsch durch brütende Hitze. Und so richtig viel zu sehen gab es dabei auch nicht. Wieder zurück in der Ferienwohnung machten wir uns daher über unsere letzten Bierreserven her und fingen an, unsere Taschen für die Heimreise zu packen.

Svenneby Mellangårds Naturreservat

Am Bottnefjord

Abreise (Samstag und Sonntag)

Am Samstagmorgen standen wir sehr früh auf, da wir uns auch möglichst bald auf den Weg machen wollten. Unser Zwischenziel war Lübeck. Das Wetter zeigte sich noch einmal von der sonnigen Seite und wir kamen gut voran. Lediglich in Dänemark kam es einmal zu einem kurzen Stau. Nach der Überfahrt mit der Fähre von Rødbyhavn nach Puttgarden verschlechterte sich das Wetter dann leider ein bißchen, aber in Lübeck war es dann zumindest wieder trocken.
Nach dem Einchecken in das »Hotel Jensen« hatten wir noch genug Zeit, uns die Stadt etwas anzusehen und nach einem geeigneten Restaurant für das Abendessen zu suchen. Letzteres fanden wir dann auch in der »Lübecker Hanse«, und weil die Gäste am Nachbartisch reichlich Unterhaltung boten, blieben wir dann auch länger als geplant. Am Ende war die Weinrechnung deutlich höher als die für das Essen.

Holstentor

Radisson Blu Lübeck

Lübeck

Bevor es am nächten Morgen endgütig nach Hause ging, machten wir aber noch einen weiteren Bummel durch Lübeck. Lange blieben wir aber nicht mehr. Die Rückfahrt verlief erstaunlich ereignislos und so kamen wir zügig wieder zu Hause an.

Altstadt von Lübeck

Mühlendamm

Fazit

Ich hatte mir von diesem Urlaub vor allem drei Dinge versprochen:

All die drei Wünsche wurden mehr als zufriedenstellend erfüllt. Als Bonus gab es dann noch dieses traumhafte Wetter. Im Anschluss an diesen Urlaub habe ich begonnen Schwedisch zu lernen, dieses Reiseland ist für mich noch lange nicht abgehakt.